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Nun ja, die Story lässt sich nur schwer in Worte fassen, zumal die Erzählung irgendwie eine Anthologie-Serie ist, irgendwie aber auch nicht. Es werden in jeder Episode zwar im Grunde eigenständige Geschichten erzählt, die letztlich aber doch miteinander verbunden sind. Und im Mittelpunkt jeder Folge stehen immer andere Protagonisten, die aber auf irgendeine Weise etwas miteinander zu tun haben. Was ich aber an "Tales from the Loop" so faszinierend finde, ist die Tonalität. Die Macher haben es auf ganzer Linie geschafft, die Melancholie, die in den Bildern von Stålenhag immer mitschwingt, auch in der Serie einzufangen. Davon mal abgesehen, dass das Ganze auch visuell ein echter Leckerbissen ist. Allerdings darf man nicht erwarten, hier eine "klassische" Sci-Fi-Erzählung serviert zu bekommen, weil dieser Aspekt eher zu vernachlässigen ist.
Vielmehr handelt es sich bei "Tales from the Loop" um Gedankenspiele oder Gedankenexperimente, die immer irgendwas mit Zeit oder – "Sliders"-Fans aufgepasst! – parallelen Realitäten zu tun haben. Und die Inszenierung wird stets durch einen melancholischen Grundton getragen, den ich in der Form noch in keiner Sci-Fi-Serie erlebt habe. Im Grunde sind die einzelnen Erzählungen und letztlich auch die ganze Geschichte eine wunderbare, emotionale Parabel auf die Zeit. Keine Ahnung, wie ich es besser beschreiben soll – aber mich hat das Format wirklich umgehauen, weil es so berührend und nachdenklich ist. Übrigens hat Jodie Foster bei der letzten Episode Regie geführt! Das nur mal als kleine Info vor allem an @MartyMcFly, der ja auch großer Fan von "Contact" ist.
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Für mich ist "Tales from the Loop" jedenfalls eine der stärksten Serien, die ich jemals gesehen habe, weil sie nicht nur visuell ihrer Vorlage gerecht wird, sondern sich auch erzählerisch anspruchsvoll gibt und Raum für Interpretationen lässt. Habe wirklich jede Folge genossen und finde es verdammt schade, dass es nur acht Episoden waren. Wer hier Sci-Fi-Action erwartet, wird sicherlich enttäuscht sein. Wer hingegen ein ruhiges Sci-Fi-Drama zu schätzen weiß, das sich mit den existenziellen Fragen des Lebens befasst, durch und durch melancholisch ist und absolut rund inszeniert wurde, der wird hier definitiv fündig!