2011 // Hideaways - Die Macht der Liebe

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Sponskonaut
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2011 // Hideaways - Die Macht der Liebe

Beitrag von Sponskonaut »

Heute möchte ich mal einen Film besprechen, den ich schon länger vor mir hergeschoben, gestern aber endlich mal angeschaut habe: "Hideaways - Die Macht der Liebe". Ich würde das Ganze mal als "märchenhaftes Fantasy-Drama" bezeichnen, weil es die Geschichte wohl am treffendsten beschreibt.


  Handlung
Der kleine James Furlong (Harry Treadaway) sieht sich in einer Reihe mit männlichen Vorfahren, die mit einer bestimmten "Gabe" geboren wurden, diese aber immer als Fluch angesehen haben. Auch James ereilen in der Kindheit schreckliche Erlebnisse, die den Jungen dazu bewegen, fortan alleine durchs Leben zu gehen. Erst die totkranke May (Rachel Hurd-Wood) findet Zugang zu dem mittlerweile jugendlichen Außenseiter...

Da ich mir vorab eigentlich gar keine Infos zu dem Film besorgt hatte, wusste ich überhaupt nicht, worauf ich mich einlasse. Eigentlich hatte ich genremäßig mit einem "reinen" Drama gerechnet, womit ich aber nur bedingt richtig gelegen habe, wie oben schon beschrieben. Schon früh zu Beginn wird klar, dass man es mit einer "mysteriösen" Story zu tun hat, die zweifelsohne ins Fach "Fantasy-Märchen" einsortiert werden kann.

Den Anfang fand ich noch sehr vielversprechend, weil er noch relativ humorvoll beginnt. Teilweise fühlte ich mich sogar ein bisschen an "Die fabelhafte Welt der Amélie" erinnert: Eine Stimme erzählt aus dem Off die Geschichte des jungen James Furlong, das Ganze visualisiert durch humorvolle Szenen, die den noch kurzen Werdegang des kleinen Jungen, von der Geburt bis zum Bub, dokumentieren. Allerdings verliert sich der humoristische Anteil ab einem bestimmten Zeitpunkt bzw. einer bestimmten Szene komplett, was ich deswegen etwas merkwürdig und enttäuschend fand, weil ich mich in den ersten Minuten schon auf diese Mischung aus Fantasy und Tragikkomödie eingestellt hatte. Und ich finde, diese Wendung raubt dem Film eine gehörige Portion Charme.

Schauspielerisch kann man den recht jungen Darstellern keinen Vorwurf machen. Sowohl Harry Treadaway als auch Rachel Hurd-Wood haben zwar noch keine allzu üppige Filmografie, machen ihre Sache aber insgesamt ganz ordentlich, wobei man dazusagen muss, dass das Drehbuch die Figuren nicht wirklich detailliert und tiefgründig zeichnet. Wie gesagt, es handelt sich hierbei um eine Fantasy-Geschichte, die in "Märchen-Form" daherkommt und eben entsprechende Elemente enthält. Dazu gehören auch die Charaktere, die allesamt ihre bestimmte Rolle erfüllen und im Verlauf der Erzählung nicht über diese Grenze hinauswachsen.

Dem märchenhaften Charakter des Films ist es auch geschuldet, dass die Story sehr "klassisch" daherkommt und prinzipiell keinerlei überraschende Wendungen oder dergleichen enthält. Alles ist irgendwie vorhersehbar, und beim Schauen hätte ich mir streckenweise mehr "Drive" gewünscht. Was mir dann auch noch missfallen hat, war das Ende, bei dem der Zuschauer mal wieder "ungefiltert" die Message der Geschichte aufgesagt bekommt - in Form der Stimme aus dem Off. Ich glaube, ich hatte das an anderer Stelle schon mal kritisiert, weil es dem geneigten Cineasten schlicht und ergreifend nicht mehr die Möglichkeit lässt, sich über die Quintessenz der Story Gedanken zu machen. Finde ich immer ein bisschen schade, wenn einem das so "unsubtil" aufgedrückt wird, kann es aber in diesem Fall nachvollziehen, weil es (in der märchenartigen Form der Erzählung) quasi für das klassische "Und die Moral von der Geschicht'..." steht.

Was ich zum Schluss aber nicht unterschlagen möchte, sind die gelungen Spezialeffekte, die wirklich passend zu diesem modernen Märchen ausgefallen sind. Jedenfalls wirkt das Visuelle sehr liebevoll inszeniert und unterstreicht die "Fantasy-Atmosphäre" im richtigen Maß.

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Für mich persönlich kann ich das Fazit ziehen, dass ich mich zwar kurzweilig gut unterhalten gefühlt habe, dem Streifen aber lediglich ein "insgesamt zu wenig" attestieren muss und er mir vermutlich nicht lange in Erinnerung bleiben wird. Die Story ist für meinen Geschmack zu simpel, wartet nicht mit Überraschungen oder unerwarteten Wendungen auf, und Detailtreue vermisst man bei den Charakterzeichungen ebenfalls - was mich vermuten lässt, dass der Film eher auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten ist. Bedenkt man dann noch die "brutalen" Szenen zu Beginn, geht meiner Meinung nach auch die FSK-Wertung ab 12 Jahren in Ordnung. Alles in allem gebe ich mal zwei (solide Punkte). [yeshappy]

Meine Wertung: [popcorn] [popcorn] von 5 Popcorn-Portionen.
"A man is rich in proportion to the number of things which he can afford to let alone.”
- Henry David Thoreau
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