Die Zukunft...

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Re: Die Zukunft...

Beitrag von Sponskonaut »

Da ich mich aktuell wieder damit befasse, würde ich gerne noch mal auf das Thema "Coltan" zu sprechen kommen. Noch mal zur Info: Coltan ist ein Erz, das für Kondensatoren gebraucht wird, die in allen möglichen elektronischen Geräten verbaut werden, bspw. in Smartphones.

Unter welchen Bedingungen dieses Konfliktmineral gewonnen wird, macht der Wikipedia-Eintrag deutlich:
Coltan wird als Konfliktmineral eingestuft.

Weltweit findet immer wieder der Coltanabbau in der Region Kivu in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) Beachtung. Hier gewinnen Bergarbeiter aus dem Erdreich durch Nasssiebung und Schweretrennung Konzentrate für die weitere Verhüttung. Die Spitzenwerte in diesen Konzentraten liegen bei 40 bis 45 % Tantalit (Tantaloxid Ta2O5). Im Jahr 2003 konnten einzelne Schürfer noch bis zu 2000 US-Dollar pro Monat verdienen, wobei das durchschnittliche Jahreseinkommen in dem Land laut Weltbank bei 80 US-Dollar[2] und 2010 lt. US Department of State bei 189 US-Dollar lag.[3] Die Arbeitsbedingungen (inklusive Kinderarbeit) gelten als sehr inhuman.[4] Der Coltan-Boom hat für die Bevölkerung ähnliche soziale Folgen wie ein Goldrausch: Die Felder liegen brach, weil der Verdienst in den Bergarbeitercamps bis zu fünfmal höher als in der Landwirtschaft ist. Demgegenüber sind die Lebenshaltungskosten und die Konsumorientierung deutlich höher.[5] Das Coltan aus dieser Region ist oftmals mit radioaktiven Elementen und Zinnerzen (Kassiterit) vermischt.

Die hohen Gewinne für die Konzerne und die mangelnde staatliche Überwachung während des Bürgerkrieges in der Demokratischen Republik Kongo führten zu völlig planlosem Raubbau, der gravierende Umweltschäden zur Folge hatte. Unter anderem wurden größere Flächen des schon stark reduzierten Lebensraumes der Gorillas zerstört.[6]

Die Einnahmen aus dem Bergbau und mangelhaft kontrollierte Embargos ermöglichen den lokalen Milizführern die Bezahlung von Soldaten, den Kauf von Waffen und die Fortsetzung des Bürgerkrieges.

Zahlreiche Unternehmen, die Coltan verarbeiten, verzichten daher darauf, Coltan aus der DRK zu verarbeiten. Beispiele hierfür sind H. C. Starck,[7] Traxys,[8] Samsung[9] und Intel.[10]
Quelle: Seite „Coltan“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 7. Dezember 2016, 01:27 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?ti ... =160413364 (Abgerufen: 29. Dezember 2016, 02:29 UTC)

Vor allem finde ich es erschreckend, was für einen Rattenschwanz das Ganze nach sich zieht. Die Bedingungen, unter denen das Mineral abgebaut wird, ist nur ein negativer Aspekt von vielen...

Deswegen ist es mir jetzt auch wichtig, nicht mehr so "unkontrolliert" zu konsumieren. Sicherlich bleibt es nicht aus, dass man auch auf den eigenen Geldbeutel achten muss. Aber man kann vieles auch einfach im Regal liegen lassen, und man muss sich auch nicht irgendeinem sinnlosen Konsumwahn hingeben, von dem uns die Werbung glauben machen will, dass er uns glücklicher und zufriedener macht... Ich denke sowieso, dass wir uns öfter fragen sollten: "Brauche ich das wirklich?"

Ich für meinen Teil bin mittlerweile davon abgekommen, mir jeden Technik-Kram zulegen zu müssen, weil ich festgestellt habe, dass das einfach nicht das Wahre ist. Ich habe es nun eher zum "Sport" gemacht, genau das Gegenteil von dem zu machen, was die Konzerne sich vom Konsumenten wünschen: nämlich Geräte so lange zu benutzen, bis sie tatsächlich nicht mehr funktionieren, und alte Geräte wieder aufzubereiten. [zwinker]

Statt jeder technischen Weiterentwicklung hinterherzurennen und dabei unnötig Geld zu verbrennen, achte ich bspw. jetzt mehr darauf, qualitativ hochwertigere Lebensmittel zu kaufen. Sehr prägnant finde ich das z.B. bei Olivenölen oder bei Fleisch. Aktuell bin ich dabei, meinen Fleischkonsum runterzuschrauben, stattdessen mehr Gemüse und fleischlose Gerichte zu essen, und wenn es denn mal Fleisch gibt, nicht unbedingt das ganz billige aus dem Discounter zu nehmen. Auch Plastikmüll will in Zukunft versuchen zu vermeiden. [yeshappy]

Ich denke, es gibt vieles, das man machen kann und das im "Hausgebrauch" leicht umsetzbar ist, ohne dass man Nachteile dadurch hat - wahrscheinlich eher noch im Gegenteil.
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Re: Die Zukunft...

Beitrag von MartyMcFly »

"Before the Flood", läuft übrigens am 25.1.2017 bereits im TV, auf ORFeins. Ob auch bei einem anderen Sender ist noch nicht bekannt.
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Re: Die Zukunft...

Beitrag von Sponskonaut »

Die Doku "The Story of Stuff" wirft einen kritischen Blick auf unser Konsumverhalten und die Herstellung eben dieser Waren. Angefangen hat das Ganze mit dem 20-minütigen Film und wurde dann zu einer Bewegung.

Hier ist der Film mal auf Deutsch:



Und hier im englischen Original:

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Re: Die Zukunft...

Beitrag von Sponskonaut »

Heute habe ich mich richtig gefreut, als mir meine Frau das "alte" Sony-Vaio-Notebook eines Kollegen mitgebracht hat. [yeshappy] Das Teil hat zwar ein paar Schrammen und hat einige Jährchen auf dem Buckel, scheint aber wirklich nur ein Windows-Problem zu haben. Werde da wohl meine SSD einbauen, Windows 10 installieren und es als "Sub-Notebook" verwenden. Die richtige Größe dafür hat es. Das Teil hat auch einen Core i5, ist also flott genug. Aber am meisten freut mich an der Sache, dass ich wieder etwas Gebrauchtes aufbereiten und weiterverwenden kann.

Ich denke mal, dass ich die anderen Laptops, die sich mit der Zeit hier angehäuft haben, in absehbarer Zeit an den Mann bringen werde. Da ich die meisten ohnehin geschenkt bekommen und eigentlich nur ein bisschen Arbeit investiert habe, sollte ich damit zumindest noch ein paar Taler verdienen können - und ich habe der Umwelt im Prinzip auch noch einen Gefallen getan, indem die Geräte nicht in den Elektroschrott gewandert sind. [yeshappy]

Ich kann es aber selbst immer noch nicht glauben, wie sehr ich jetzt davon abgekommen bin, mir neue Technik zuzulegen. Irgendwie bedeutet mir dieser Konsum nichts mehr, weil ich wohl gemerkt habe, dass dieses ständige Neukaufen auch nicht glücklich macht. [nono] Es hat sich sogar so entwickelt, dass ich diesen übermäßigen Konsum und Kommerz mit immer mehr Argwohn betrachte und kein Verständnis mehr dafür aufbringen kann, wenn sich jemand diesem so hingibt. [hmm] Aber ich bin auch froh, dass ich mich in diese Richtung entwickelt habe.
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Re: Die Zukunft...

Beitrag von Sponskonaut »

Hier noch ein paar Dokus zum Thema Konsum:

Edit: Videos alle nicht mehr verfügbar.
Zuletzt geändert von Sponskonaut am So 17. Apr 2022, 02:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Zukunft...

Beitrag von Sponskonaut »

Mal eine sehr gute und treffende Rede von Harald Lesch über die globale Erwärmung:



Und noch ein ebenso treffendes Interview, in dem er düstere Aussichten prophezeit:

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Re: Die Zukunft...

Beitrag von MartyMcFly »

Lesch kann's!
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Re: Die Zukunft...

Beitrag von Sponskonaut »

MartyMcFly hat geschrieben: Di 31. Jan 2017, 18:54Lesch kann's!
Absolut! [daumen]

Ich bin jetzt auch gerade dabei, mein "grünes Denken" noch zu verinnerlichen und zu erweitern: Beispielsweise achte ich darauf, so wenig Plastik wie möglich zu kaufen. Getränke gibt es ab jetzt nur in Glasflaschen bzw. in Kästen und nicht mehr in diesen Plastik-Sixpacks. Zum einen produziert man damit nicht mehr so viel Plastikmüll, und zum anderen mag ich die kleineren Flaschen lieber als die 1,5l-Trümmer. Glasflaschen sind in der Handhabung viel bequemer, weil sie stabiler sind und beim Einschenken nicht so einknicken wie die riesigen Plastikdinger. [nono] Davon mal abgesehen will ich nicht wissen, wie schädlich sich der Kunststoff auf den Inhalt auswirkt. [hmm]

Dass ich den Kauf von neuer Technik und das Verschrotten von noch brauchbaren Geräte gerne vermeide, praktiziere ich ja schon länger. Aus diesem Konsum-Teufelskreis bin ich glücklicherweise ausgebrochen, und die Erkenntnis, dass die Freude über solche Anschaffungen meist nur von kurzer Dauer ist, hat mir bei dieser "Entwöhnung" sehr geholfen.

Wo es sinnvoll war, habe ich auf LED-Lampen umgerüstet, was sich schon auf unserer Stromrechnung bemerkbar gemacht hat. Darüber hinaus sind meine Frau und ich noch einen Schritt weitergegangen und sind jetzt bei einem Stromanbieter, der 100% Ökostrom liefert. Außerdem habe ich schon seit einiger Zeit einen Mailaccount bei Posteo, die ebenfalls 100%igen Ökostrom verwenden.

Müll trenne ich jetzt noch genauer, auch wenn sicherlich nur ein Bruchteil dieser Massen tatsächlich in den Recycling-Kreislauf kommt. Beim Kauf von Fisch achte ich jetzt sehr auf das MSC-Siegel, das für nachhaltigen Fischfang steht. Und mein Auto lasse ich so oft stehen, wie es geht.

Zugegeben, all das mögen nur klitzekleine Maßnahmen sein. Aber ich möchte einfach nicht mehr so ausgiebig bei diesem Wahnsinn mitmachen und sorgsamer mit unserem Planeten umgehen - und diese "Hausmittel" sind nun mal die Maßnahmen, die man als kleiner Konsument ergreifen kann. Ich will zwar ungern andere missionieren, aber vielleicht kann ich den einen oder anderen mit meinem eigenen Handeln zum Umdenken bewegen. [hmm]
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Beitrag von Sponskonaut »

Die Doku "Homo Sapiens" ist heute um 22:25 Uhr auf 3sat zu sehen oder in der 3sat Mediathek - allerdings nur noch 6 Tage.
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Re: Die Zukunft...

Beitrag von Sponskonaut »

Tja, aktuell mache ich mir tatsächlich wieder mehr Gedanken über die Zukunft, was nicht zuletzt am Krieg in der Ukraine liegt. Ich glaube, wir machen uns noch gar keine Vorstellung davon, welche Veränderungen und Verwerfungen das alles in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch nach sich ziehen wird. Alleine der Verteidigungsetat, den die Regierung nun veranschlagt hat, drängt die Deutschen in eine Rolle, die im Grunde zur "Einmischung" verpflichtet. Als solch eine starke Militärmacht wird man gezwungen sein, zu allen möglichen Konflikten und Angelegenheiten eine dezidierte Meinung zu haben. Das allein bereitet mir schon Sorgen.

Auf die nachfolgenden Generationen wird noch einiges zukommen, das wir vielleicht noch miterleben werden, vielleicht aber auch nicht. Vom Klima will ich da gar nicht erst anfangen, aber es wird auf diese Menschen einiges an diplomatischen Herausforderungen zukommen. "Wir" werden den jungen Menschen einen Scherbenhaufen hinterlassen, der (wenn überhaupt) nur mit viel Geschick, Diplomatie und Expertise wieder gekittet werden kann. Das wird eine Mammutaufgabe!

Für mich persönlich sehe ich in diesem Wust aus Problemen einfach nur die soziale Verantwortung, mit Kräften ein so guter Mensch wie möglich zu sein - und das fängt, wie wir alle wissen, im Kleinen schon an. Ein Einzelner hat vielleicht nicht die Macht, die Welt zu retten. Aber wenn jeder nur ein bisschen was tut, kann das einen großen Einfluss haben.
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