Ich will einfach mal ein paar Aussagen aus dem Artikel rauspicken, der eine Studie thematisiert, und meine Gedanken dazu äußern.
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Quelle: Moviepilot(...) verzeichnet sinkende Zahlen bei der Anzahl der durchschnittlich gesehenen Filme pro Konsument - besonders auffällig ist die Zahl in der jungen Zielgruppe der 14- bis 24-Jährigen gefallen.
Das wundert mich tatsächlich nicht. Für die jüngeren Generationen ist das Kino schon lange nicht mehr ein "Event", das man miterlebt haben muss. Wenn man sich z.B. mal durch die sozialen Netzwerke klickt, dann ist wohl eher das, was die Influencer vorleben, erstrebenswertere Erlebnisse: Urlaub in Dubai oder generell Auslandsurlaube. Sich in einen dunklen Saal zu setzen, ist wohl für junge Leute nichts, womit man in den sozialen Netzwerken "hausieren" geht. Ich weiß, ich unterstelle "den jungen Leuten" jetzt einfach mal, dass sie viel Wert auf Selbstdarstellung legen. Sind sicherlich nicht alle so, klar. Aber ich denke schon, dass Generationen, die mit diesen Technologien aufwachsen – im Artikel ist ja auch von den Digitals die Rede –, von diesen auch geprägt sind. Von daher glaube ich schon, dass die Außenwirkung der eigenen Betätigungen eine nicht unwesentliche Rolle hier spielt.
Quelle: MoviepilotAus Nielsens Report geht außerdem hervor, dass 87% der Digitals Filme und TV-Sendungen über Streaming-Dienste schauen (...)
Okay, das ist nicht verwunderlich. "Netflix & Chill" und "Bingen" sind nun mal die Tätigkeiten, die von den jüngeren Generationen mit Film- und Medienkonsum unmittelbar in Verbindung stehen. Ist dann sicherlich auch eine finanzielle Frage. Für das Geld eines Kinotickets, für das man lediglich einen Film zu sehen kriegt, bekommt man (mal grob gerechnet) einen ganzen Monat lang Serien und Filme im Überfluss. Sicherlich ein wichtiger Aspekt. Zumal Serien im Grunde Filme abgelöst haben. Hatte dazu auch mal einen Artikel gelesen, aber ich weiß nicht, ob ich den noch mal finde.
Quelle: MoviepilotAllerdings sollen fast 30% spontane Filmkonsumenten sein, das bedeutet: Sie gehen ins Kino und entscheiden erst vor Ort, was sie sich ansehen.
Auch ein Indiz dafür, dass sich die Leute mittlerweile weniger mit dem Kinoprogramm befassen und eher wissen, was bei Netflix & Co. gerade so aktuell ist. Was dann unmittelbar mit dieser Schlussfolgerung der Studie zusammenhängt:
Quelle: MoviepilotDie Firma, die für die Messungen verantwortlich ist, sagt indes, dass sich die Filmstudios um ein deutlich stärkeres Augenmerk auf die Social Media-Aspekte und stärkere soziale Erlebnisse bemühen sollten, um junge Zuschauer (im Report Digitals genannt) zu erreichen.
Gut möglich, dass die Verleihe zu wenig auf die sozialen Netzwerke als Werbeplattform setzen. Das ist auch meine Beobachtung aus meiner Filmkritiker-Zeit: Die Agenturen, mit denen ich zusammengearbeitet habe, haben so gut wie gar nicht in den Social Networks die Filme beworben, die sie betreut haben. Hat mich immer ein bisschen gewundert. Aber ob ein größeres Engagement in dieser Hinsicht noch groß was bewirken würde, wage ich mal zu bezweifeln.
Quelle: MoviepilotDiese sollen laut Kathy Benjamin von Client Solutions nämlich besonderen Wert auf den sozialen Aspekt des Filmeschauens legen: "Sie wissen möglicherweise nicht, welche Filme sie von Hollywood erwarten, aber sie möchten in jedem Fall mitreden können."
Mitreden zu wollen, ist natürlich auch ein Grund, um ins Kino zu gehen.
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Quelle: MoviepilotKönnt ihr euch mit dem Konsumverhalten der Digitals identifizieren?
Wenn ich ganz ehrlich bin: mittlerweile ja. Ich dachte zwar in den letzten Jahren, dass ich die alte Kino-Magie wieder aufleben lassen könnte, aber letztlich war das auch eher ein Strohfeuer. Durch das Angebot der Streaming-Dienste und der fortschrittlichen Technik, die man sich ins heimische Wohnzimmer stellen kann, werden für mich die Anreize, in sKino zu gehen, immer geringer. Zumal ich auch keiner bin, der neue Filme immer sofort sehen muss. Durch die Pressevorführungen habe ich damals einiges noch früher sehen können – was aber auch nichts war, was mich sonderlich gereizt hätte. Ich habe absolut kein Problem damit, mir Filme "irgendwann" mal anzuschauen.