Was soll ich sagen? Ich bereue es tatsächlich, mir die Serie nicht schon früher angeschaut zu haben! Wer die Filme mit Brit Marling kennt ("Another Earth", "I Origins" – beide habe ich als Blu-ray in meiner Sammlung, und sie gehören auch definitiv zu meinen Lieblingsfilmen), wird wissen, dass die Schauspielerin nicht gerade in Blockbustern zu sehen ist, sondern vielmehr in anspruchsvollen Filmen. "The OA" ist ebenso in dieser Nische zwischen Sci-Fi und Mystery zu verorten, dazu kommt aber auch noch eine Portion Philophisches. Für mich ist das schlicht und ergreifend die perfekte Mischung. Und ich muss auch sagen, dass sich die 1. Staffel wie ihre Filme angefühlt hat. Ich war sofort drin im Universum und wollte einfach mehr wissen. Auch was Atmosphäre und Stimmung angeht, haut das komplett in die "Marling-Kerbe". Hat mich von Anfang an gepackt.
Auch was das Visuelle betrifft, hat mich die Serie direkt abgeholt. Es wird jetzt nicht unbedingt mit vielen Effekten gearbeitet, aber die Einstellungen, die Kulisse und eben das Maß aus optischen und erzählerischen Höhepunkten passt einfach völlig harmonisch zusammen. Was die Story betrifft, kann und will ich aber gar nicht viel sagen. Wenn ich jetzt das Stichwort "Nahtoderfahrung" fallen lasse, ist das eigentlich viel zu wenig. Aber mehr will ich dann auch nicht verraten.
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Die 2. Staffel fängt zwar etwas ungewohnt an, wenn man sich im ersten Durchgang schon richtig verloren hat, wird dann nach kurzer Zeit aber auch wieder packender und knüpft im Grunde nahtlos an. Irgendwie habe ich dabei sogar – ich habe jetzt die zweite Episode durch – ein paar "Nolan-Vibes". Allerdings gibt es hier einen herben Wermutstropfen: Die Serie wurde schon lange abgesetzt. Was verdammt schade ist, weil man einfach merkt, dass sich Brit Marling und Zal Batmanglij bei ihrer fantasievollen Geschichte was gedacht haben – und eigentlich für fünf Staffeln geplant hatten...
Und damit kommen wir zum großen Aber: Anscheinend war das Ganze nicht "mainstreamig" genug, um Netflix dazu zu bewegen, noch weiteren Staffeln grünes Licht zu geben. Tja, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sich irgendwann ein anderer Sender oder Streamingdienst dazu erbarmt, die Serie noch zu einem Abschluss zu führen. Bei "Manifest" hat es ja auch geklappt. Jedenfalls habe ich mich fast auf Anhieb in die Serie verliebt, die Protagonisten ins Herz geschlossen und mich regelrecht in das Universum fallen lassen.
Wenn ich mit der 2. Staffel durch bin, werde ich an dieser Stelle auf jeden Fall noch ein abschließendes Fazit ziehen.