Die Prämisse klingt erst mal sehr interessant, weshalb ich auch nicht lange gezögert und mit der Serie angefangen habe. Ich muss aber auch zugeben, dass ich (jetzt angekommen bei der dritten Episode) immer noch nicht weiß, ob ich die Serie gut oder "nur so lala" finden soll. Ich werde jetzt einfach mal "spoilern", wobei es eigentlich kein Spoiler ist, sondern lediglich die Rahmenhandlung der Serie. Genau genommen wird der Aufhänger der Story gleich in der ersten Episode "verraten". Wer aber nichts davon wissen und komplett unvoreingenommen und unwissend an die Serie gehen will, sollte den nächsten Absatz nicht lesen.
Jedenfalls ist die Prämisse die, dass die Apokalypse von den Erbauern des Bunkers nur inszeniert wird und hinter dem Ganzen scheinbar so was wie ein Sozialexperiment steckt. Dazu scheint es so, als würde es auch ums Geld gehen. Für mich hat das ein bisschen was von "Wag the Dog" und "Truman Show", sowohl in der Inszenierung als auch in der Tonalität. Wobei "Der Milliardärsbunker", zumindest bislang, nicht wirklich mit einem Augenzwinkern oder gar ironisch daherkommt. Auf jeden Fall habe ich immer diesen Gedanken im Hinterkopf, das alles in ein bisschen anderer Form irgendwo schon mal gesehen habe.
Was für mich bisher aber (und mal wieder) das größte Problem ist: Es gibt irgendwie nicht den Sympathieträger, am ehesten vielleicht noch Max, die Hauptfigur. Wobei der aber auch als einzige der Figuren als unschuldig gezeichnet wird, im Gegensatz zu allen anderen. Was allein schon darauf hindeutet, dass man mit ihm sympathisieren soll. Schon die Geschichte um ihn und seinen Gefängnisaufenthalt soll wohl "andeuten", dass er der Held der Geschichte ist. Ich für meinen Teil kommen jedenfalls jetzt erst so langsam an den Charakter heran. Aber ich denke, dass mir die Figur im weiteren Verlauf noch mehr ans Herz wachsen wird.
Ansonsten kann ich der Serie bislang keinen großen Vorwurf machen. Die Schauspieler sind allesamt überzeugend, die Inszenierung wirkt weder zu billig noch zu überproduziert, und überhaupt passen sowohl das Setting als auch die Tonalität. Ich muss aber auch zugeben, dass ich – nachdem die Prämisse mit dem Experiment erst mal benannt wurde – zunächst enttäuscht war und mir eher gewünscht hätte, dass der Weltuntergang tatsächlich real gewesen wäre. Und ja, man ahnt auch relativ schnell, dass das Ganze ein Fake ist.
Dennoch will ich die Serie (noch) nicht aufgeben, weil ich die Produktion schon alleine wegen der augenscheinlichen Qualität so einschätze, dass sie noch mal richtig spannend wird und dann auch mehr überzeugen kann. Gut, ich kann mich auch täuschen. Aber dann steht mir immer noch frei, einfach mit der Serie aufzuhören. Auch wenn ich das eigentlich nicht mag.
