5. Die Suche nach Software
Großartig testen konnte ich die oben genannten Programme zwar noch nicht, habe mich aber jetzt mal damit befasst, wie ich unter Umständen meine Windows-Anwendungen weiter benutzen könnte. Wine ist ja ein beliebtes Mittel, um Programme, die es nur die Windows-Plattform gibt, unter Linux lauffähig zu machen. Da das aber oftmals nur bedingt erfolgreich und gerade bei komplexeren Programmen (wie eben Videoschnitt-Software und dergleichen) eher mäßig von Erfolg gekrönt ist, habe ich mich für die Variante mit virtueller Maschine entschieden - also das Ausführen eines "Gastsystems" im eigentlichen Betriebssystem.
6. Installation und Inbetriebnahme von VirtualBox
Während man unter Windows gerne auf WMware und unter OS X auf Parallels zurückgreift, führt auf Linux-Plattformen kaum ein Weg an VirtualBox aus dem Hause ORACLE vorbei.
Installiert habe ich das Programm ebenfalls über das in Ubuntu integrierte Software-Center, was problemlos funktioniert hat. VirtualBox ist kostenlos zu haben.
Beachten sollte man bei diesen Virtualisierungslösungen, dass man ggf. die entsprechende Virtualisierungsfunktion im BIOS oder UEFI seines Mainboards noch aktivieren muss! Selbiges habe ich bei meinem betagten LENOVO Thinkpad T61 getan und mir Windows 7 in die virtuelle Maschine installiert. Allerdings war es nur möglich, die 32-bit-Variante zu installieren - weshalb, habe ich bisher nicht rausfinden können. Ist aber auch nicht weiter wild.
Grundsätzlich funktioniert das auch ganz ordentlich, und ich konnte so die Software, die ich unter Windows nutze, teilweise schon installieren. Tatsächlich getestet habe ich diese Programme zwar noch nicht, funktionieren sollte es aber, da das Ganze ja prinzipiell auf einem vollwertigen Windows läuft.
Unter Parallels, das ich damals auf dem Mac benutzt habe, haben diese Anwendungen aber problemlos funktioniert, sodass ich vermute, dass es mit VirtualBox nicht anders sein wird.
Was mir damals unter Parallels sehr gut gefallen hat, war der "Coherence-Mode". Bei dieser Darstellungsform war es möglich, sich die in der virtuellen Maschine installierten Programme ins Dock (unter WIndows ist das die Superbar) zu legen, sodass es wirkte, als ob man diese Applikationen nativ im Host-System ausführen würde. Bei VirtualBox gibt es diese Funktion zwar nicht, dafür aber den "Seamless-Mode", der eine ähnliche Integration ins eigentliche System bewirkt.
Allerdings bekommt man bei dieser Anzeige noch die Startleiste des installierten Windows angezeigt, was aber im Endeffekt auch nur eine "kosmetische" Sache ist, die mir nicht allzu viel ausmacht. Ich habe mir einfach die Windows-Startleiste neben die Ubuntu-Schnellstartleiste gelegt, habe also am linken Bildschirmrand diese beiden Leisten nebeneinander. Für mich geht das von der Bedienung her so in Ordnung.
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6. Datenmigration
Möchte man von einer Plattform auf eine andere umsteigen, stellt sich natürlich auch noch die Frage der Datenmigration. Da ich aber glücklicherweise schon vor meinem kleinen Linux-Projekt von Outlook auf Thunderbird umgestiegen bin, war die Migration des Mail-Clients schon mal kein Thema mehr, zumal ich auch keine wichtigen Mails hatte, die ich hätte sichern müssen.
Das Thunderbird-Profil, das man unter Windows nutzt, lässt sich auch problemlos auf die Thunderbird-Version unter Linux migrieren.
Dafür muss man erstmal sein Profil unter Windows sichern, indem man zunächst mal im Windows-Explorer sicherstellt, dass auch versteckte Ordner und Dateien angezeigt werden. Dann navigiert man zu seinem Thunderbird-Profil, sichert den Inhalt des Profilordners bspw. auf einem USB-Stick und kopiert diese Daten dann in den TB-Profilordner, der unter Ubuntu angelegt wurde. Hat man das getan, öffnet man das Programm und muss hier ggf. noch die Passwörter der eingerichteten Mail-Accounts eingeben.
Bei mir hat das Ganze problemlos geklappt, Mails, Einstellungen und Adressbuch wurden 1:1 übernommen. Einzig das Kalender-Add-On "Lightning", das mittlerweile in Thunderbird integriert ist, konnte nicht übernommen werden, da die Windows-Version wohl noch zu neu ist. Während Lightning in der Windows-Variante schon bei Versionsnummer 4.0.1.2 angelangt ist, steht die Ubuntu-Version noch bei 3.3.3. Die Eweiterung ließ sich aber in Thunderbird über das Add-On-Menü leicht und schnell nachinstallieren.
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7. Zweites Zwischenfazit
Bisher macht die Nutzung von Ubuntu Spaß und bereitet keine Probleme. Da die Verwendung der virtuellen Maschine ein paar Ressourcen mehr in Anspruch nimmt, habe ich den Arbeitsspeicher des Notebooks von 2GB auf 4GB aufgestockt - glücklicherweise hatte ich solch einen alten Ram-Riegel noch in der Schublade liegen.
![Zwinker [zwinker]](./images/smilies/129_zwinker.gif)
Als nächstes werde ich jetzt mal vermehrt versuchen, die ganzen Software-Pendants, die ich mir unter Ubuntu installiert habe, auf Tauglichkeit zu testen. Der nächste Schritt wird dann wohl sein, Ubuntu auf einem anderen Gerät zu installieren, das eigentlich nur mein Hauptrechner sein kann, der mit einer DVB-S-Karte bestückt ist.
![Hmm... [hmm]](./images/smilies/076_hmm.gif)