Lustigerweise habe ich zu dieser Folge noch gar nichts geschrieben. Wahrscheinlich deswegen, weil mir nicht viel dazu eingefallen ist.
![Zwinker [zwinker]](./images/smilies/129_zwinker.gif)
Ich muss aber gestehen, dass ich mich tatsächlich kaum noch daran erinnern konnte.
Entgegen der Meinung der meisten, fand ich die Episode gar nicht
so übel. Sicherlich kann man die ganze Wild-West-Szenerie als einfallslos abtun, aber ich persönlich habe das sogar ales sehr passend empfunden. Die Wall Street ist nun mal ein Haifischbecken, in dem es brutal zugeht. Was man in der Episode gemacht hat, ist letztlich, dass man diese Brutalität und Skupellosigkeit nicht hinter teuren Designer-Anzügen versteckt, sondern im passenden Rahmen visualisiert hat. An der Börse und in der Wirtschaft geht es oftmals nur ums Überleben - und das hat man, indem man die Story in diese Western-Kulisse transportiert hat, eigentlich ziemlich gut hinbekommen. Jedenfalls hatte ich beim Schauen das Gefühl, als ob der Tod jederzeit allgegenwärtig wäre. Insgesamt fand ich es dann doch ganz einfallsreich, mal den "umgekehrten Weg" zu gehen und den übertragenen Sinn in den Wortsinn zu "verwandeln". Von der Atmosphäre her fand ich die Episode schon sehr gut umgesetzt.
Interessant fand ich ja auch die Besetzung: In der Rolle des skrupellosen Geschäftsmannes durfte man James Denton bewundern, den viele als Mike Delfino aus "Desperate Housewives" kennen dürften. Priscilla wurde von Karen Witter verkörpert, die auch schon in Serien wie "Xena" und "Akte X" mitgespielt hat und außerdem Playmate des Monats in der Märzausgabe des Playboys von 1982 war.
![Grinsen [grinsen]](./images/smilies/086_bigsmile.gif)
Ich fand jedenfalls, dass beide ihren Job ganz gut gemacht haben.
Als durchaus positiv empfand ich auch, dass (trotz der Tatsache, dass der Ärger für die Truppe ja schon sehr früh beginnt) das Erforschen der Welt überhaupt nicht auf der Strecke bleibt. Schön fand ich z.B. die Szene zu Beginn, als Quinn und Wade durch den Saloon gehen und sich die Portraits der US-Präsidenten anschauen. Und natürlich auch wieder schön zu sehen, wie der Professor den anderen die Historie dieser Welt erklärt. Finde es jedenfalls immer am interessantesten, wenn Arturo die Rolle des "Erklär-Bär" übernimmt, weil er das Ganze dann meist noch mit einem knappen und doch sehr intelligenten Satz würzt, der oftmals auch seine eigene Meinung widerspiegelt.
Ein kleines Highlight war für mich aber tatsächlich Jerry O'Connells schauspielerische Leistung. Normalerweise finde ich sein Spiel immer ganz okay, aber bei weitem icht herausragend. Wie er aber mit sich hadert, nachdem er den anderen Kerl erschossen hat, fand ich diesmal aber relativ gekonnt. Und den Physik-Nerd, der in seinem Leben bestimmt noch nicht viel gebechert hat, mal sturzbetrunken zu sehen, war natürlich auch nicht übel...
Ach ja, ein kleines Schmankerl war für mich auch diese so gar nicht subtile Texas-Kritik, die sich durch die ganze Folge gezogen hat.
Alles in allem muss ich tatsächlich sagen, dass ich die Episode eigentlich als ganz rund empfunden habe. Und ich finde, man tut ihr Unrecht, wenn man sie nur auf den "Western-Aspekt" runterbricht, weil sie "unter der Haube" dann doch mehr zu bieten hat, als es auf den ersten Blick ersichtlich ist. Wahrscheinlich stehe ich mit meiner Meinung so ziemlich alleine da, bin mir aber sicher, dass man viele positive Aspekte entdeckt, wenn man nur richtig hinschaut.
![Jaaaa! [yeshappy]](./images/smilies/131_yeshappy.gif)