2021 // Ginny & Georgia

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Tatsächlich habe ich vor Kurzem mit "Ginny & Georgia" angefangen. Zu sehen gibt es die Dramedy-Serie auf Netflix – und ich bin davon sogar ziemlich angetan.

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Handlung

Georgia (Brianne Howey) ist nicht nur eine unkonventionelle Mutter, sondern auch ein wahrer Charakterkopf mit einer ganz eigenen Lebensphilosophie. Zusammen mit ihrer 15-jährigen Tochter Ginny (Antonia Gentry) und dem kleinen Sohn Austin (Diesel La Torraca) landet sie in der Vorzeige-Vorstadt Wellsbury. Während Ginny einen neuen Freundeskreis findet und Georgia einen Job beim örtlichen Bürgermeister an Land zieht, kommt es zwischen dem Mutter-Tochter-Gespann immer wieder zu Reibereien – weil sich allmählich Georgias dunkle Vergangenheit offenbart.

Eigentlich hatte ich nur kurz mal in die Serie reingeschaut, als meine Frau mit der ersten Episode angefangen hatte. Zu dem Zeitpunkt habe ich das Dramedy-Format schnell als "Teenie-Kram" abgewatscht – was sich tatsächlich als voreiliger Schluss entpuppt hat. Ich habe dann einfach mal weitergeschaut, bin immer mehr in das Universum abgetaucht und kann mich nun sogar als kleiner Fan bezeichnen... Was schlicht und ergreifend daran liegt, dass "Ginny & Georgia" wesentlich mehr ist als nur unlustiges Teenie-Zeug.

Möchte man "Ginny & Georgia" neben andere Serien stellen, dann drängt sich ein Vergleich beispielsweise mit "Desperate Housewives" geradezu auf. Zumindest was die Machart und die Tonalität angeht, zeigen sich hier definitiv Parallelen: Neben lustigen Szenen gibt es auch hier immer wieder ernstere Töne, zudem ist auch ein leichter Crime-Einschlag nicht zu verleugnen, der vor allem dann zum Tragen kommt, wenn Georgias Vergangenheit in Rückblenden aufgerollt wird. Tatsächlich ist Georgia eine recht komplexe Figur, die mir wirklich gut gefällt. Wie gesagt, von Stimmung und Atmosphäre her verspüre ich hier starke "Desperate Housewives"-Vibes.

Tatsächlich kann ich auch der ganzen Teenie-Thematik was abgewinnen. Natürlich kommen auch hier die üblichen Problemchem aufs Tableau, aber das Ganze hat noch mal einen ganz eigenen Charakter, der mich persönlich (aufgrund eigener Erfahrungen) ganz gut abholt. Denn die ganze Coming-of-Age-Geschichte ist stark geprägt von kultureller und ethnischer Identitätssuche, da Ginny ein "Mischling" ist – weswegen ich mich recht gut mit der Thematik identifizieren kann. Das heißt, vieles kommt mir hier bekannt vor, sodass ich das Verhalten der jugendlichen Protagonistin absolut nachvollziehen kann. Wird meiner Ansicht nach sehr glaubhaft, authentisch und nachvollziehbar dargestellt.

Selbstredend ist auch viel Humor dabei, der mich nicht unbedingt abholt, was ich aber ganz gut verschmerzen kann. Ich mag das Setting, die Figuren, die schauspielerischen Leistungen und den ausgewogenen Mix aus Drama, Comedy und Crime. Wer dieser Mischung was abgewinnen kann, sollte auf Netflix unbedingt mal reinschauen!

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Puh, die 2. Staffel fängt schon mal ziemlich heftig an, allzu viel Humor ist da aktuell nicht vorhanden...

Der Trailer zur 2. Staffel fängt eigentlich die Stimmung ganz gut ein:



Schauspielerisch finde ich das nach wie vor ziemlich stark. Vor allem Antonia Gentry überzeugt in ihrer Rolle als Ginny, vor allem dann, als immer mehr Infos zu ihrer Mutter ans Tageslicht kommen, die sich schließlich auch auf ihrer eigene Psyche niederschlagen. Neben "Desperate Housewives" lässt sich hier auch durchaus der Vergleich zu "Dead to Me" ziehen, wobei ich die Serie noch nicht weitergeguckt habe. Tatsächlich hat mich "Ginny & Georgia" ein ganzes Stück mehr gepackt.

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Wir sind nun fleißig mit der 2. Staffel beschäftigt und ich muss sagen: Puh, es wird noch wesentlich emotionaler.

Allerdings finde ich es nicht so gut, was sie mit einer der Nebenfiguren jetzt gemacht haben. Da gibt es nun einen Handlungsstrang, der diesen Charakter ziemlich unsympathisch macht. Und ich habe nicht das Gefühl, dass das die Absicht der Autoren war. Jedenfalls hat diese Figur bei mir erheblich Sympathiepunkte verloren, zumal ich sie immer nerviger finde.

Ansonsten habe ich den Eindruck, dass die lustigen Momente immer weiter runtergeschraubt werden, was ich aber ganz passend zur insgesamten Tonalität der Serie finde.

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Nach längerer Zeit haben wir jetzt endlich mal weitergeguckt und mussten erst mal schauen, wo wir stehen geblieben waren...

Jedenfalls geht es Mitte der 2. Staffel noch ein ganzes Stück emotionaler weiter. Die Schauspielerinnen liefern hier echt eine grandiose Leistung ab! Der "Crime-Aspekt" wird gefühlt für ein paar Folgen runtergeschraubt, aber ich vermute, dass die Thematik bis zum Ende der Seaason noch mal ordentlich aufgegriffen wird.

Ich mag die Serie jedenfalls nach wie vor und würde sogar sagen, dass sie mit dem zweiten Durchgang noch besser geworden ist.