Ich denke, dass ich "Kosmisches Kollektiv" durchaus als solide bezeichnen kann.
Die Slider landen in einer Welt, in der jegliche Kunst, ob nun Musik, Malerei oder andere kreativen Ausdrucksweisen, verboten sind, weil sie (wie die Regierung behauptet) zum Chaos führt. Maggie, Remmy, Mallory und Diana landen dann auch noch ausgerechnet in einem "Irrenhaus", in dem kreative Menschen "neu vernetzt" werden. Kurz gesagt: Es wird an ihren Gehirnen rumgepfuscht, die Hinhälfte, die für kreative Fähigkeiten verantwortlich ist, wird quasi außer Kraft gesetzt. Diana wird dann auch solch ein Patient...
Auf jeden Fall hat man sich hier eine Thematik ausgesucht, über die man sich lange Gedanken machen kann. Man muss sich nur mal vorstellen, wie die Welt aussähe, wenn jedwede Kreativität kriminalisiert werden würde.
![Huch! [huch]](http://www.seriengeeks.de/images/smilies/132_huch.gif)
Wie trist wäre das Leben, wenn es weder Musik noch Film noch Malerei noch Tanz noch sonst irgendeinen künstlerischen Ausdruck gäbe, und wenn jeder Kreative gleich als Staatsfeind gelten würde. Es ist ein wahrlich interessantes Thema, dass die Autoren hier aufgegriffen haben - allerdings noch einen Tick eindringlicher hätten inszenieren können.
Das größte Problem dabei ist, dass sich der Hauptteil der Episode nur in dem "Irrenhaus" abspielt. Was draußen in der Welt abgeht, bekommt man leider nur am Rande, bspw. in der Szene, in der Remmy und Maggie in der stillgelegten Kunstgalerie auf die Kunstjägerin treffen. Das ist dann auch schon die einzige Situation, in der auf das Leben außerhalb der Anstalt eingegangen wird. Es wäre toll gewesen, wenn man das Leben der Menschen näher beleuchtet hätte. Wie lebt die Bevölkerung ganz ohne all diese Kunstformen? Welche Auswirkungen hat das Verbot von Kreativität auf die Wirtschaft? Immerhin hängen ja ganze Industriezweige von Kunst ab. Und würde sich nicht auch ein Schwarzmarkt für all diese Produkte entwickeln?
Fand ich jedenfalls ein bisschen schade, dass man sich in der Episode vornehmlich auf die ganze "Neuvernetzungs-Geschichte" konzentriert hat, auch wenn ich sagen muss, dass ich von Tembi Locke diesmal richtig begeistert war. Ich fand sie zumindest sehr überzeugend und bin regelrecht erschrocken, als sie nach der Behandlung so auf ihrem Bett gekauert hat. Und Mallory hat mal wieder bewiesen, dass er doch nicht so dumm ist und doch ganz gut improvisieren kann, wenn es mal darauf ankommt. Ich muss tatsächlich sagen, dass mir dieser Charakter immer besser gefällt oder ich mich zumindest schon so an ihn gewöhnt habe, dass er mir nicht mehr wie ein "Fremdkörper" in der Gruppe vorkommt. Überhaupt habe ich so allmählich das Gefühl, dass die Gruppendynamik immer besser wird und das ganze Gefüge langsam zusammenwächst. Ist zumindest mein subjektiver Eindruck.
Ansonsten ist mir weiter nichts wirklich Schlechtes, aber auch nichts herausragend Gutes an der Episode aufgefallen. Alles in allem würde ich die Folge als guten Durchschnitt beschreiben, Tembi Lockes darstellerische Leistung und die Grundidee an sich holen schon viel raus. Die Thematik ist auf jeden Fall vorbildlich für das, was die Serie immer ausgemacht hat. Wäre die ganze Inszenierung jetzt noch stimmiger gewesen, hätte "Kosmisches Kollektiv" vielleicht sogar zu einem weiteren Höhepunkt der Staffel werden können.