Forensterben

[Sponskonaut]

Nun gibt es schon wieder ein Update: Habe heute tatsächlich meinen FB-Account zur kompletten Löschung vormerken lassen. Jetzt ist einfach der Zeitpunkt gekommen, das Fass sozusagen übergelaufen, sodass ich mich endlich guten Gewissens davon trennen kann. Der Punkt ist, Social Media bringt mir keinen Mehrwert, es bereichert mein Leben nicht. Im Gegenteil, ich ärgere mich eher darüber. Wieso soll ich also nicht die Dinge ausmerzen, die mir nicht guttun?

Gleiches gilt für meine WhatsApp-Nutzung, wobei ich zu dem Thema an anderer Stelle noch was sagen werde. Einen Thread zum Thema Datenschutz gibt es hier ja schon. Jedenfalls ist mir in diesem Zuge nun wieder in den Sinn gekommen, sämtliche FB-Dienste endgültig zu verbannen. Wahrscheinlich wird als Nächstes mein Twitter-Account dran sein, was mir anscheinend noch am schwersten fällt, weil ich für meinen Filmkram große Stücke auf diese Plattform gesetzt habe. Aber das hat sich im Grunde auch als Trugschluss herausgestellt. Von daher wird das der nächste Nervfaktor sein, den ich ausmerze.

[Sponskonaut]

Da das Thema bei mir gerade wieder aktuell ist – werde sicherlich in meinem neuen Blog auch noch ausführlich was darüber schreiben -, hole ich den Thread mal hoch.

Ich hatte ja Facebook und Twitter zuletzt mehr oder weniger rege benutzt, weil ich damit meine Filmseite ein bisschen pushen wollte. Nun ja, was soll ich sagen? Geholfen hat es: nichts. In meinen Besucherzahlen hat sich die Arbeit, die ich in die Sache gsteckt habe, überhaupt nicht bemerkbar gemacht. Bei FB konnte ich eindrucksvoll sehen, wie wenige Leute sich für meine Postings interessiert haben. Dass die Leute die Beiträge überhaupt mal gesehen haben, war schon schwer. Aber die Leute dazu zu bringen, mal auf die Links zu klicken? Unmöglich. Da hat sich so gut wie nichts getan. Sehr ernüchternd.

Auf Twitter war es ähnlich. Zwar konnte ich mit den Followern in Kontakt treten und mich über Filme austauschen, aber auch hier haben meine Tweets nichts an den Besucherzahlen geändert. Ist aber auch kein Wunder. Wenn man sich dort hauptsächlich mit Leuten vernetzt, die denselben Kram machen wie man selbst, dann landet man schnell in einer Filterblase, in der jeder seinen eigenen Content vermarkten, aber nicht das Zeug der anderen konsumieren will. Das heißt, auch hier haben die "Werbemaßnahmen" gar nichts gebracht.

Was mich aber auf Twitter mit der Zeit noch mehr gestört hat, waren diese ganzen "woken" Leute, die sich so übermäßig politisch korrekt geben und nur darauf warten, regelmäßig die nächste Sau durchs dorf zu treiben, um sich selbst moralisch zu überhöhen. Übrigens auch ein Verhalten, das Barrack Obama angeprangert hat. Das Problem war, dass man sich vor diesen Themen und Leuten gar nicht retten konnte. Ich konnte noch so viele User und Hashtags blocken, es war einfach unmöglich, von dieser "Kultur" nichts mitzubekommen. Ständig wurde mir doch wieder irgendwas in die Timeline gespült. Und das Schlimmste ist, dass man mit solchen Leuten auch nicht diskutieren kann. Die haben ja sowieso immer recht...

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe nun endgültig beide Accounts deaktiviert und warte nur darauf, dass die 30 Tage rum sind und die Profile für immer gelöscht werden. Habe einfach gemerkt, dass mir diese "sozialen" Netzwerke absolut nicht mehr guttun. Und siehe da: Innerhalb kürzester Zeit hat sich z.B. mein Schlaf wesentlich gebessert. Ich kann nun endlich wieder besser und früher einpennen. Eben weil ich genau die Apps verbannt habe, die einem immer wieder dazu verleiten, dass Smartphone in die Hand zu nehmen. Dieser Mist ist für mich nun endgültig Geschichte. Keine Ahnung, warum ich damit so lange gewartet habe bzw. dann doch immer einen Rückzieher gemacht habe. Irgendwie habe ich immer Gründe gefunden, diese Profile doch nicht zu löschen. Aber jetzt geht es einfach nicht mehr anders. Diese Plattformen sind Gift, nichts anderes.

Jedenfalls habe ich in diesem Zuge mal wieder an die gute alte Forenzeit zurückgedacht. Es muss so 2004 oder 2005 gewesen sein, als ich mit Foren angefangen habe. Und ich mochte es auf Anhieb, dass man sich so ausführlich mit anderen austauschen konnte. Klar, ich würde es jetzt wohl zu sehr romantisieren, wenn ich sagen würde, dass damals alles rosig war. Denn da gab es auch immer wieder Typen, die "ausgeschert" sind und Unruhe gestiftet haben. Der Unterschied ist, dass das Einzelfälle waren und man nicht diese ideologischen Schwärme hatte, die über alles und jeden hergefallen sind. Und besonders jetzt merkt man, dass sich die Spreu vom Weizen trennt. Wer stänkern will, ist in den sozialen Netzwerken, wer wirklichen Austausch sucht, geht in die Foren.

Deswegen bin ich auch so froh, dass @Alexslider unser kleines Forum noch bestehen lässt, sodass wir immer ein virtuelles Zuhause haben, in das wir regelmäßig heimkehren können. Und um das noch mal klar zu sagen: Leute, ich mag euch alle!

[Lupos]

Da stimme ich dir in allem zu ... diese gutmenschen gehen mir so auf den Sack... sowohl bei FB als auch bei Twitter...
Ich bin immer noch in meinen alten Foren aktiv... in unserem hier ist definitiv am wenigsten los ...
In meinen anderen foren sind 50 bis 60 tweets keine seltenheit ... also foren funktionieren noch immer gut
Wir hätten dieses forum niemal umbauen dürfen... das hab ich damals schon gesagt ... danach brachen alle user weg
Ich hätte lust hier wieder mehr zu machen ...
Aber mit nur zwei Leuten sehe ich das leider nicht

[Sponskonaut]

diese gutmenschen gehen mir so auf den Sack... sowohl bei FB als auch bei Twitter...

Wobei ich mich von diesen rechtskonservativen "Gutmenschen-Schreiern" ganz klar distanziere! Mir geht es vielmehr um diese Generationen, die jetzt nachkommen und sich über alles und jeden sofort empören. Und das findet verstärkt auf Twitter statt. Manchmal kann ich es verstehen, aber meistens merkt man eben, dass diese Leute einfach nur andere mit ihrer "moralischen Überlegenheit" in die Pfanne hauen wollen. Und diese mangelnde Diskussionskultur tut mir schlicht und ergreifend nicht gut.

Wir hätten dieses forum niemal umbauen dürfen... das hab ich damals schon gesagt ... danach brachen alle user weg

Sorry, wenn ich das noch mal sage: Aber die waren auch vorher schon weg. Und weder am thematischen Schwerpunkt der Seite noch an der Nutzung hat sich Grundlegendes verändert. Es sind einfach die Zeiten, in denen wir leben. Und seien wir ehrlich. Selbst wenn wir es bei einem reinen Sliders-Forum belassen hätten, wären es nicht mehr User geworden. Denn die Serie ist einfach zu speziell, als dass sie heute noch viel mehr Leute mobilisieren könnte. Es waren vielleicht zwei Leute mehr da, aber die sind nicht wegen des Umbaus weggeblieben. Am Ende liegt es immer am festen Kern, Leben in die Bude zu bringen. Aber das funktioniert eben nur, wenn da alle Verbliebenen ordentlich mitmachen. Ich kann hier noch so ausführliche Beiträge schreiben - wenn keiner darauf aufsetzt, bringt die Arbeit auch nichts.

[Gregor]

Wir können alle positiv sehen, dass dieses Forum noch lebt. Damit meine ich erstens überhaupt noch online ist und zweitens trotzdem immer die Stammnutzer reinschauen und schreiben. Dieses Forum lebt schon länger als alle anderen Foren, die ich kannte wie z.B. FinalFantasy.de Forum oder das Spielerboard usw.

Es sind eben andere Zeiten wie noch vor 10-20 Jahren. Außerdem werden die Gesetze auch immer undurchsichtiger. Früher machte man eine Webseite bzw. ein Forum als Hobby bzw. Zeitvertreib. Heutzutage ist das Internet nur noch Kommerz und man muss 1000 Dinge beachten.

[Sponskonaut]

Wir können alle positiv sehen, dass dieses Forum noch lebt. Damit meine ich erstens überhaupt noch online ist und zweitens trotzdem immer die Stammnutzer reinschauen und schreiben. Dieses Forum lebt schon länger als alle anderen Foren, die ich kannte wie z.B. FinalFantasy.de Forum oder das Spielerboard usw.

Yep, ich habe in meiner Historie ja auch schon einiges an Foren durch, die meisten gibt es gar nicht mehr.

Es sind eben andere Zeiten wie noch vor 10-20 Jahren.

Wohl wahr. Wie gesagt, die sozialen Netzwerke haben für mich eigentlich das genaue Gegenteil ihrer eigentlichen Intention bewirkt. Statt Menschen zusammenzubringen, kommt es mir eher so vor, als würden sich die Leute noch mehr auseinanderdividieren. Man wartet nur auf Fehltritte anderer Leute, um sie dann schön an den Pranger stellen zu können, während man sich selbst als unfehlbar feiert.

Außerdem werden die Gesetze auch immer undurchsichtiger. Früher machte man eine Webseite bzw. ein Forum als Hobby bzw. Zeitvertreib. Heutzutage ist das Internet nur noch Kommerz und man muss 1000 Dinge beachten.

Davon kann ich dir ein Lied singen. Ich kann gar nicht mehr sagen, wie lange ich gebraucht habe, bis ich mit meiner Filmseite starten konnte, ohne ein mulmiges Gefühl zu haben. Was vor allem das Thema Bildrechte betrifft. Und es ist nach wie vor so, dass ich mich da wohl ein einer Grauzone bewege, auch wenn ich immer genau darauf achte, was ich wie verwende. Am besten ist es, wenn man ausschließlich eigenes Material verwendet. Aber das ist nun mal nicht immer zu machen. Vor allem dann nicht, wenn man Werke anderer Leute bespricht. Aber das hat sich für mich demnächst auch erledigt, wenn ich meine Filmseit einstampfe und meinen neuen Blog starte.

Ansonsten gebe ich dir recht. Das Netz wurde ja damals nicht deswegen ins Leben gerufen, um Geld damit zu verdienen. Es sollte dazu dienen, Informationen auszutauschen und die User miteinander zu vernetzen. Dass mal jemand daherkommt und diese Erfindung derart für kommerzielle Zwecke nutzt, konnte man damals wohl nicht ahnen. Zumindest nicht in dieser ausufernden Form.

[Sponskonaut]

So, nun habe ich mir heute doch noch mal einen neuen Twitter-Account angelegt, aber es sieht ganz danach aus, als ob ich dieses Konto nicht lange behalten werde. Noch keinen Tag da, schon bin ich wieder dabei, irgendwelche Leute zu blockieren... Nee, ich sollte es einfach lassen.

[Sponskonaut]

Da mir aktuell ein bisschen nostalgisch zumute ist, habe ich kürzlich auch mal vor meinem inneren Auge meine Forenhistorie Revue passieren lassen. Und Mann, ich habe wirklich viel Zeit in meine Forenaktivitäten investiert. Aber mir wird auch (leider) mal wieder bewusst, was bei Foren wohl das größte Problem ist: Kaum einer hat noch Zeit dafür oder will sich die Zeit nehmen. WhatsApp und die sozialen Netzwerke sind nun mal wesentlich bequemer für die virtuelle Interaktion. Man muss nicht viel schreiben, bekommt trotzdem Feedback in Form von Likes und kurzen Kommentaren - und kann sich schnell aus diesen Plattformen auch wieder ausloggen. Also einfach nur schneller Konsum.

Ich will mich jetzt auch nicht beschweren oder rumjammern: Aber umso trauriger ist es, dass meine Aktivität hier anscheinend kaum was bringt. Ich versuche schon, zu jedem Thema irgendwas zu schreiben, damit so viele Leute wie möglich "abgeholt" werden können, aber keiner setzt auf meine Beiträge auf. Da stelle ich mir natürlich die Frage, ob ich mir das auch sparen kann. Zumal ich noch genug andere Sachen zu schreiben hätte.

Wie dem auch sei, ich hoffe, dass meine Bemühungen irgendwie fruchten und sich unsere kleine Community hier noch mal richtig zusammenfindet. Hatte auch schon den Gedanken, dass es auch keinen Unterschied machen würde, wenn nur der feste Kern registriert bliebe und der Chef tatsächlich alle anderen User löschen würde. Denn seien wir ehrlich: Wenn schon der feste Kern nur allzu sporadisch hier reinschaut, was bringen dann die vielen stillen Mitleser? Sorry, falls diese Idee ein bisschen zu rabiat klingt. Aber das ist echt so ein Gedanke, der mir gerade durch den Kopf geht.

[Lupos]

Ne Sponsko,
Alles gut wie du das machst... ich bin manchmal einfach zu müde von der Arbeit.. ich alter Sack
Ich werde mal versuchen auch öfter zu schreiben
Wäre schon schön wenn hier wieder mehr los ist

[Sponskonaut]

Wäre schon schön wenn hier wieder mehr los ist

Ja, das wäre wirklich zu wünschen, dass wir unsere Runde hier wieder regelmäßiger zusammenkriegen. Dir auf jeden Fall lieben Dank für die Rückmeldung!

Ist halt wirklich schade, dass man für solch einen Austausch kaum noch Zeit hat oder sich nicht einfach nimmt. Da frage ich mich: Hat sich das Leben tatsächlich so verändert? Hat man heute wirklich so viel mehr zu tun als noch zu den Hochzeiten der Foren? Ich denke ja eher, dass das durch "bequemere" Tätigkeiten abgelöst wurde. Man denke nur mal an das Überangebot von Streaming-Portalen. Ist natürlich einfacher, sich berieseln zu lassen, als selbst was zu schreiben. Zeit ist nun mal begrenzt.

Trotzdem frage ich mich, ob es wirklich so schwer ist, ein paar Sätze zu schreiben. Nicht falsch verstehen, das soll jetzt weiß Gott kein Vorwurf an irgendwen sein, schon gar nicht hier! Aber es ging doch früher auch. Da hat man, statt sich sinnlos durch irgendwelche Timelines zu scrollen, in Foren richtig ausgetauscht. Kann natürlich auch sein, dass es an den Endgeräten liegt. Heute haben mehr Leute Smartphones als richtige Computer. Und auf einem Tochscreen ist ausführlicheres Schreiben nun mal mühsamer, während ein bisschen Scrollen, Liken und Videogucken wesentlich einfacher ist. Keine Ahnung, vielleicht bin ich auch schlicht und ergreifend zu Old School.