2025 // The Electric State

Antworten
Benutzeravatar
Sponskonaut
Verifiziert
SERIENGEEK
SERIENGEEK
Beiträge: 4301
Registriert: Di 9. Dez 2008, 02:08
Wohnort: Freelancer, der viel free lancen tut...
Danksagung erhalten: 5 Mal

2025 // The Electric State

Beitrag von Sponskonaut »

Lange mir hergeschoben, habe ich mir jetzt endlich mal den Netflix-Film "The Electric State" angeschaut. Genauso wie "Tales from the Loop" basiert auch diese Produktion auf den Werken des Künstlers Simon Stålenhag. Genauer gesagt auf dessen gleichnamigem Bilderroman.


  Handlung
Nachdem ihre Eltern und ihr jüngerer Bruder bei einem Unfall sterben, landet die Teenagerin Michelle (Millie Bobby Brown) bei einem Pflegevater. Doch die Welt ist nicht nur deswegen eine andere. Einen Krieg zwischen Robotern und Menschen konnte die Menschheit durch die Hilfe von Forscher Ethan Skate (Stanley Tucci) für sich entscheiden. Doch die virtuelle Technologie, die zum SIeg genutzt wurde, hat jetzt auch Einzug in den Alltag der Menschen gehalten, Robotor hingegen gelten als verboten. Als Michelle Besuch vom Androiden Cosmo bekommt, staunt sie nicht schlecht. Denn das Bewusstsein ihres verstorbenen Bruders scheint in ihm zu stecken.

Tja, was soll ich sagen? Wie auch bei "Borderlands" kann ich die vielen durchwachsenen bis schlechten Kritiken nicht ganz nachvollziehen. Klar, die Inszenierung fällt nicht so düster und "ernsthaft-dystopisch" aus, wie es die eingefleischten Fans aus Stålenhags Büchern gewohnt sind – mir hat der Film aber ziemlich gut gefallen. Aber eins nach dem anderen.

Visuell, finde ich, kann man "The Elctric State" überhaupt keinen Vorwurf machen. Ich habe mir schon einige Bilder von Stålenhag angeschaut und viele Einstellungen tatsächlich wiedererkannt. Hier haben die Russo-Brüder ganze Arbeit geleistet, um den Werken des Schweden gerecht zu werden. Empfand ich als eine schöne "Verneigung" vor dem schwedischen Künstler.

Auch den Schauspielern ist kein Vorwurf zu machen. Millie Bobby Brown ("Stranger Things") spielt gewohnt überzeugend auf, und Christ Pratt macht das, was Chris Pratt am besten kann: den spaßigen und selbstironischen Action-Helden mimen. Darüber hinaus habe ich auch Stanley Tucci den Antagonisten in jeder Sekunde abgenommen. Dass ein Star wie Holly Hunter aber nur derart kurz vorkommt, fand ich allerdings ein bisschen schade. Aber sei's drum.

Zur Story bzw. der Inszenierung: Klar, man hätte hier auch noch etwas Düsteres und wesentlich Tiefgründigeres produzieren können, aber für mich haben Tonalität und Inszenierung gepasst. Zugegeben, die Message des Films fällt am Ende doch sehr simpel aus, und sie wird auch sehr offensichtlich von der Hauptfigur formuliert. Aber dennoch finde ich es richtig und wichtig, dass diese "Kritik" mal wieder so offensichtlich geübt wird.

Letztlich geht es darum, nicht ständig vor dem Bildschirm zu hängen, sich wahre Erlebnisse im wahren Leben zu suchen, und vor allem den Kontakt zu (geliebten) Menschen nicht zu vernachlässigen. Außerdem spielt auch das Loslassen im Film eine große Rolle. Genauer gesagt, dass das Loslassen einer der größten Liebesbeweise ist, den man als Mensch erbringen kann. Wie gesagt, so spaßig und vordergründig die Erzählung auch sein mag, steckt doch viel Wahres und Existenzielles darin.

Meine Wertung: [popcorn] [popcorn] [popcorn] (bzw. sehr solide 3,5) von 5 Popcorn-Portionen
"A man is rich in proportion to the number of things which he can afford to let alone.”
- Henry David Thoreau
Antworten

Zurück zu „Sci-Fi & Mystery“