hatuks hat geschrieben:Was ich eigentlich meinte, war eher, daß ich zumindest nie gedacht habe "Ach, wenn es doch einen Remake-Film von dieser netten A-Team-Serie aus meiner Kindheit gäbe!" Ich mochte die Serie, und die gibt's schon, und mehr hätte es meinetwegen nicht gebraucht. Also frage ich mich: Wie kommt man überhaupt auf die Idee, so einen Film zu machen? Gerade, wenn der sehr nahe am Original bleibt, fragt sich doch, was die Motivation ist - jetzt mal abgesehen vom Geldverdienen.
Ich denke, dass viele Filmemacher in solchen Fällen selbst Fans der Originale waren und es irgendwie als Herausforderung und "Tribut-Zollen" ansehen, wenn sie sich in Form eines Remakes an die Idole ihrer Kindheit oder Jugend wagen. Ich glaube schon, dass das eigene Fan-Sein dabei eine große Rolle spielt.
Aber ich finde Remakes v.a. dann sinnvoll, wenn man eine neue Interpretation bringt. Und das wiederum stößt bei mir v.a. in zwei Fällen auf Gegenliebe: 1. Es gab die Figuren schon unabhängig von einem Film oder einer Serie z.B. in einem Buch (dann hat man bei mehreren Verfilmungen mehrere gleichberechtigte Interpretationen, zwischen denen man wählen kann)...
Bei mir stoßen diese "Neuinterpretationen" in der Regel gar nicht auf Gegenliebe, weil sie meist soweit ab vom Original sind, dass man es im Prinzip schon mit neuen Figuren zu tun hat. Dabei spielt es für mich dann auch gar keine Rolle, ob das Original duch eine Literatur-Vorlage oder durch eine Film-Reihe quasi "vordefiniert" wurde.
Bestes Beispiel ist da u.a. James Bond. Craig fällt mir zu sehr aus der Reihe, weil er schon vom Optischen her viel zu "roh" rüberkommt. George Clooney wäre da so ein "Gentleman-Agenten-Prototyp" gewesen, den ich mir sehr gut als neuen Bond hätte vorstellen können.
Was mich aber auch immer stört, ist, wenn solche Figuren dann irgendwie "menschlicher" und "verletzlicher" gezeichnet werden sollen. Im Prinzip würde mich das auch nicht stören, wenn die Autoren das nicht immer über dieselben Klischees versuchen würden: zweifeln und saufen...
![No no [nono]](./images/smilies/124_nono.gif)
Ein Bond, der Alkoholiker ist? Ein Sherlock Holmes, der säuft und sich prügelt? Das ist mir einfach viel zu wenig und zu einfallslos, und meistens entwickeln sich dann die Charaktere so, dass sie mit dem Original fast nichts mehr gemein haben - trotzdem aber unter dem alten Label verkauft werden.
Genau aus diesem Grund gefällt mir auch bspw. die A-Team-Verfilmung so gut; die versucht gar nicht erst, die Figuren umzuschreiben und ihnen neue Facetten anzudichten - sondern versteht sich vielmehr als Hommage, die in die Neuzeit transportiert wurde. Da wird dann eben nicht "auf Teufel komm raus" versucht, die ganze Sache ernster und authentischer zu machen.