Nachdem ich nun die 4. Staffel komplett durch habe, habe ich es mir nicht nehmen lassen, direkt mal mit der 5. Season weiterzumachen.
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Da ich die 5. Staffel erst einmal gesehen habe, mein Fazit dazu aber nicht wirklich rosig ausgefallen ist, will ich dem Ganzen jetzt eine zweite Chance geben.
Was zunächst mal auffällt, ist der Vorspann. Seher bezeichnend ist es, dass der Spruch am Anfang von Remmy gesprochen wird. Außerdem ist es bezeichnend, dass im Vorspann zu "Verloren im All" nur Cleavant Derricks und Kari Wuhrer genannt und gezeigt werden. Die neuen Darsteller werden lediglich als Gast-Stars erwähnt.
Zur Story selbst kann man natürlich geteilter Meinung sein. Bei meinem ersten Staffel-Durchlauf fand ich den Handlungsstrang mit den "verschmolzenen Quinns" irgendwie dämlich - woran sich eigentlich auch nicht viel geändert hat.
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Man kommt einfach nicht umhin, den Drehbuchautoren Hilf- und Einfallslosigkeit zu attestieren. Da legt sich der Verdacht nahe, dass man den "originalen" Quinn zu Beginn irgendwie am Leben halten wollte, für den Fall, dass es sich Jerry O'Connell vielleicht doch noch mal überlegt... Außerdem musste man es auch hinkriegen, dass in der Truppe einer dabei ist, der sich mit der Slide-Technologie auskennt - von Dr. Diana Davis mal abgesehen.
Während die Geschichte um die beiden Quinns relativ hanebüchen daherkommt, kann man die "Losgelöstheit" von Colin noch irgendwie nachvollziehen und unter dem Sci-Fi-Aspekt akzeptieren. Ein anderer User hatte es schon mal gesagt: Dass bei einem Slide auch mal was schiefgehen kann, ist tatsächlich nicht abwegig. Und dass es mal Probleme geben kann, hat man in den vorangegangenen Staffeln ja immer mal wieder sehen können, bspw. in
"Blick in die Zukunft". Gibt aber sicherlich noch andere Beispiele.
Auch das, was in diesem Thread schon mal genannt wurde, kann ich nur bestätigen: Die Szene am Anfang, als Remmy, Maggie, Quinn und Colin wild ballernd flüchten, ist so offensichtlich plump dargestellt. Die O'Connells sieht man verständlicherweise nicht von vorne, was man ja noch verstehen kann. Den Moment allerdings, in dem Quinn den anderen zuwinkt, dass sie abhauen sollen, sich dabei aber nicht mal zu ihnen umdreht, finde ich mehr als blöd.
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Jeder würde sich da reflexartig zu den Angesprochenen hinwenden. Wenn man wenigstens ein paar Verfolger gezeigt hätte - aber man sieht ja nicht mal jemanden, der die Gruppe verfolgt. Geschickter wäre es gewesen, wenn man die Szene gleich mal anders gestaltet und die beiden Brüder gar nicht erst gezeigt hätte. So wie es umgesetzt wurde, wirkt es inszenatorisch einfach nur ungeschickt.
Sehr schön finde ich hingegen die Chemie zwischen Remmy und Maggie. Ihre Freundschaft zueinander nimmt man den beiden wirklich ab, sodass man den Darstellern hier durchaus ein Lob aussprechen kann. Über die darstellerische Leistung vom neuen Cast lässt sich zwar noch nicht viel sagen, was vor allem für Tembi Locke gilt. Ihr Spiel würde ich mal als "solide" bezeichnen, während ich Robert Floyds Leistung eher bescheiden fand. Vor allem dann, wenn er Kopfschmerzen darstellen soll oder der alte Quinn durchkommt, wirkt sein Schauspiel eher unbeholfen. Peter Jurasik, in der Rolle des Dr. Oberon Geiger, fand ich hingegen ganz passabel besetzt. Auch den Handlungsstrang um Geigers größenwahnsinnige Absicht, zwei Welten miteinander zu verschmelzen, empfand ich als schön bedrohlich in Szene gesetzt.
Allerdings bin ich etwas zwiegespalten, was die Installation des neuen Antagonisten angeht, nachdem
in der letzten Folge der 4. Staffel die Kromagg-Thematik fast schon auf ein neues Level gehoben wurde.
Ansonsten kann man "Verloren im All" eine gewisse Spannung nicht absprechen, was, wie ich persönlich finde, vor allem Peter Jurasiks Leinwand-Präsenz als Bösewicht zu verdanken ist. Bis auf die Story um die "verschmolzenen" Quinns, fand ich die restliche Geschichte ganz schlüssig und spannend inszeniert, auch wenn ich beim Schauen stark das Gefühl hatte, dass Jerry O'Connell einfach fehlt. Aber die Figur rauszuschreiben, die das Ganze erst ins Rollen gebracht hat und alle vier Staffel durchweg dabei war, kann prinzipiell nur in die Hose gehen.