Nachdem ich
Windows 10 nun gut anderthalb Jahre in Verwendung habe, will ich mal ein Fazit ziehen.
Auf meinem Tower läuft die Pro-Version, auf meinem Notebook - das
LENOVO ideapad 310S hatte ich mir im letzten Jahr zugelegt - war die Home-Variante vorinstalliert. Insgesamt fällt mein Fazit aber eher durchwachsen aus.
Alles in allem
läuft das System schon mal. Was man von einem Betriebssystem, das historisch so gewachsen ist und weiterentwickelt wurde, erst mal erwarten kann. Nur gibt es diverse Eigenheiten, die ich einfach nervig finde und nicht gutheißen kann:
Dass man derart von Updates genervt wird, ist nach wie vor etwas, das mich extrem stört. Gelöst habe ich das Problem, indem ich einfach hingegangen bin und den Update-Dienst deaktiviert habe. So wurde ich zum einen nicht von Updates behelligt, und zum anderen konnte ich auf diese Weise erst mal abwarten, ob dieses oder jene aktuelle Update fehlerhaft ist. Dummerweise hat Microsoft dem "entgegengewirkt", sodass sich der Update-Dienst sporadisch von selbst wieder aktiviert. Konnte das gar nicht glauben, bis ich es gestern im Computerbase-Forum gelesen habe. Hatte mich zuletzt immer mal darüber gewundert, dass der Dienst aktiviert war, obwohl ich mir relativ sicher war, ihn nach einem Update wieder deaktiviert zu haben.
Zwei Tage Arbeit hat mir dann auch zuletzt das Update auf Version 1803 eingebrockt, was bei einem Kumpel auch ein Problem war. Ich nutze für mein Studium Typo3 als virtuelle Maschine in
Virtualbox. Als ich vorgestern mit einem Typo3-Studienheft weitermachen wollte, ist meine virtuelle Maschine nicht mehr gestartet. Selbst nach einer kompletten Neuinstallation des Programms wurde mir dieselbe Fehlermeldung ausgespuckt. Die Studienbetreuung hat mir noch einen kleinen Leitfaden für Virtualbox geschickt, der mir aber nur bedingt weitergeholfen hat. Letztlich bin ich dann darauf gestoßen, dass Microsoft mit dem Update auf 1803 die automatische Proxyeinrichtung einfach von vornherein mal aktiviert hat - was vermutlich in meine
Virtualbox reingefunkt hat... Wie gesagt, hat mich gut zwei Tage gekostet, den Mist wieder zum Laufen zu kriegen.
Ein weiteres nerviges Ding ist, dass sich oftmals - vor allem bei der Nutzung von ressourcenhungrigeren Anwendungen - die Superbar permanent neu aufbaut.
![Rollende Augen [rollendeaugen]](./images/smilies/126_rollendeaugen.gif)
Ebenfalls vollkommen unnötig ist, dass nach größeren Upgrades im Windows-Explorer alle Laufwerke doppelt aufgeführt sind. Das lässt sich zwar mit dem Löschen eines Registry-Eintrags abstellen, muss aber auch immer wieder gemacht werden.
Ebenso nervig finde ich, dass Microsoft mit jedem größeren Update die PC-Einstellungen überarbeitet. Wieso machen die nicht einen klaren Cut und verfrachten alle Einstellungen ins neue Menü? Aber nach wie vor sucht man sowohl in den PC-Einstellungen als auch in der alten Systemsteuerung, wenn mal irgendwas konfiguriert werden muss. Das finde ich nach wie vor sehr inkonsistent gelöst. Davon, dass man jedes Mal Angst haben muss, dass MS was an den Privatsphäreneinstellungen verändert hat, mal ganz abgesehen.
Ich muss gestehen, dass ich mittlerweile Windows 7 wirklich nachtrauere. Ich war auch schon drauf und dran, zumindest auf meinem Desktop wieder das gute alte "7" zu installieren. Aber letztlich ergibt das auch nicht viel Sinn, wenn man bedenkt, dass 2020 sowieso Schluss mit Updates ist. Finde es wirklich traurig, was aus Windows geworden ist.
![No no [nono]](./images/smilies/124_nono.gif)
Und das vor dem Hintergrund, dass
Windows 10 nun bald drei Jahre alt wird - und es trotzdem noch so viele Kinderkrankheiten hat. Doch statt diese erst mal zu fixen, eröffnet man mit jedem Major-Update gefühlt noch mehr neue Baustellen.
Jedenfalls muss ich gestehen, dass ich (Stand heute) mit keinem guten Gefühl mit diesem System arbeiten kann. Traurigerweise ist weder eine Linux-Distribution noch der Umstieg auf den Mac eine gescheite Option. Ersteres gibt vor allem softwareseitig Probleme, weil es viele meiner Anwendungen nicht für Linux gibt, und erneut unter die Mac-User zu gehen, ist für mich finanziell schlicht nicht möglich. Aus diesem Grund werde ich mich wohl in Zukunft mit Windows arrangieren müssen...