2021 // The Silent Sea

Antworten
Benutzeravatar
Sponskonaut
Verifiziert
SERIENGEEK
SERIENGEEK
Beiträge: 4332
Registriert: Di 9. Dez 2008, 02:08
Wohnort: Freelancer, der viel free lancen tut...
Danksagung erhalten: 5 Mal

2021 // The Silent Sea

Beitrag von Sponskonaut »

Immer vor mir hergeschoben, habe ich jetzt mal mit der südkoreanischen Sci-Fi-Horror-Serie "The Silent Sea" angefangen. Das Format umfasst acht Episoden, mit der fünften bin ich jetzt so gut wie durch.


  Handlung
Auf der Erde herrscht Wasserknappheit, Wasser-Rationen stehen auf der Tagesordnung, und der Fortbestand der Menschheit steht auf dem Spiel. Eine Lösung für das Problem erhofft sich die südkoreanische Regierung auf dem Mond. Also wird ein Forschungs-Team entsandt, das dort dubiose Proben in einer verlassenen Station sichern soll, deren Besatzung tot sein soll. Doch die Mission läuft alles andere als geplant.

Wie schon erwähnt, handelt es sich bei "The Silent Sea" um eine Mischung aus Sci-Fi und Horror. Selbstredend kommt Cineasten bei diesem Genre-Mix vermutlich gleich "Alien" in den Sinn. Und ja, die Serie erinnert tatsächlich an die Kultreihe, aber auch an andere Werke wie "Life" oder "Das Ding aus einer anderen Welt". Was aber beileibe noch kein K.O.-Kriterium sein muss, auch wenn das Setting und die Tonalität ähnlich sind. Mich hat die gesamte Prämisse jedenfalls so weit überzeugt, dass ich mich recht schnell entschieden hatte, endlich mal mit der Serie anzufangen.

Was den Spaß aber gleich zu Beginn ein bisschen geschmälert hat, war der Einsatz von CGI. Vor allem die Effekte auf der Erde, die den Zustand der Welt zeigen sollen, hat mich nicht überzeugt. Das sah einfach zu sehr nach so "semi-gutem" CGI aus. Auch wenn es ein paar Sequenzen gibt (bspw. die Wasser-Rationierungen), die für eine dystopische Stimmung sorgen sollen, hätte mir noch ein paar drastischere Darstellungen gewünscht, die das Problem der mangelnden Ressourcen verdeutlicht hätten. Die Szenen auf dem Mond haben mich hingegen schon eher überzeugt. Alles in allem muss man aber sagen, dass hier deutlich zu erkennen ist, dass für die Produktion Geld in die Hand genommen wurde.

Für alle, die es als wichtig empfinden: Ja, es gibt vermutlich einiges an unlogischen Sequenzen, die weitab von physikalischen Gesetzmäßigkeiten rangieren. Da ich aber weiß Gott kein "Physik-Nerd" bin, der allzu viel Wert auf eine "authentische" Darstellung diesbezüglich legt, ist mir das relativ egal. Wesentlich wichtiger sind mir dann doch Dramaturgie und Inszenierung. Womit wir beim nächsten Thema wären. Für meinen Geschmack – und normalerweise mag ich Inszenierungen, die sich viel Zeit für den Aufbau ihres Universums nehmen – dauert es zu Beginn viel zu lange, bis die Serie auf den Punkt kommt. Wie gesagt, acht Folgen hat die Serie, und erst ab der fünften geht es (gefühlt) erst richtig los.

An den Schauspielern habe ich allerdings nichts zu bemängeln, und ich meine, dass ich ein paar der Gesichter schon mal in anderen Formaten gesehen habe. Alles in allem weiß ich aber auch noch nicht, was ich von der Serie halten soll. Trotzdem bin nich gespannt, wie es weitergeht – und das ist ja schon mal ein gutes Zeichen. [zwinker]
"A man is rich in proportion to the number of things which he can afford to let alone.”
- Henry David Thoreau
Benutzeravatar
Sponskonaut
Verifiziert
SERIENGEEK
SERIENGEEK
Beiträge: 4332
Registriert: Di 9. Dez 2008, 02:08
Wohnort: Freelancer, der viel free lancen tut...
Danksagung erhalten: 5 Mal

Re: 2021 // The Silent Sea

Beitrag von Sponskonaut »

So, bin jetzt durch und kann ein Fazit ziehen. [zwinker]

Tatsächlich hat die Serie gefühlt noch mal an Fahrt aufgenommen. Ich denke, aus dem Setting wurde das Bestmögliche rausgeholt. Das heißt, sowohl der Schauplatz Weltall wurde (vor allem zu Beginn) für meinen Geschmack ausreichend ausgenutzt, der ganze "Single-Location-Aspekt" mit der Raumstation wurde ebenfalls zu Genüge ausgereizt. Was die Inszenierung diesbezüglich betrifft, kann ich mich also nicht beschweren.

Was mir ebenfalls gefallen hat, war das Motiv Wasser, das auch für die emotionale Ebene der Hauptfigur genutzt wurde. Auch die Tatsache, dass Themen wie Moral und Ethik auf den Tisch kommen, hat zur Prämisse gepasst. Auch wenn man in der Hinsicht bestimmt noch tiefgründiger hätte eintauchen können. Alles in allem hat das für mich aber gepasst.

Für meinen Geschmack hat die Geschichte aber vor allem am Anfang zu lange gebraucht, um zum Punkt zu kommen. Unterm Strich würde ich sagen, dass man auch durchaus einen (gerne auch längeren) Spielfilm hätte machen können. Meinetwegen mit zweieinhalb oder gar drei Stunden. Vermutlich hätte die Erzählung dann sogar weniger Längen gehabt.

Eine zweite Staffel gibt es nicht, aber ich finde, dass es die auch nicht unbedingt braucht. Zugegeben, es wird am Ende vor allem eine Frage aufgeworfen, die nicht oder nur unzureichend beantwortet wurde. Aber wenn ich ehrlich bin, hat mich eine "Auflösung" auch nicht wirklich interessiert. Für mich kann das Finale so stehen bleiben.

Mein Fazit: "The Silent Sea" ist insgesamt eine solide Miniserie, die vor allem Fans von "Alien" oder anderen ähnlichen Geshichten gefallen dürfte. Für eine südkoreanische Produktion hat sich das Theatralische angenehm in Grenzen gehalten. Aber ich vermute, dass das Format auf Netflix gezielt für ein internationales Publikum produziert wurde.
"A man is rich in proportion to the number of things which he can afford to let alone.”
- Henry David Thoreau
Antworten

Zurück zu „Sci-Fi & Mystery“