Komisch, dass ich zu dieser Folge noch
gar nicht meinen Senf abgegeben habe...
Aber dann ist es ja gut, dass ich mit der Serie jetzt noch mal angefangen habe.
Erstmal muss man loben, dass man mit dieser Episode schon frühzeitig die Frage in den Raum wirft, was wohl passiert, wenn ein Slide derart "außerplanmäßig" verläuft. Dass die Gruppe das erste Mal getrennt wird, ist ein ganz neuer Aspekt. Ebenso wird die "Ohnmacht" thematisiert, die mit der Einsicht einhergeht, dass man in einer Welt feststeckt und nicht mehr weg kann. Jedenfalls macht Wade diese Feststellung, als sie zusammen mit Remmy "landet". Schade finde ich aber, dass dieses Gefühl nur in dieser einen Szene angeschnitten wird und dann eigentlich nicht mehr zur Sprache kommt. Stattdessen versucht sich Remmy als Ehemann, und Wade macht einen auf Guru. Erzählerisch fand ich es auch ein bisschen unpassend, dass Remmy und Wade dann mal eben getrennte Wege gehen, und das vor dem Hintergrund, dass sie ohnehin schon von den anderen getrennt wurden, und die beiden ja ohnehin zwei Charaktere sind, denen Freundschaft so wichtig ist. Zumal sie zu Beginn schon die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass diese "Hippie-Welt" ihre letzte Station gewesen sein wird.
Sehr bezeichnend hingegen fand ich den "Alleingang" von Quinn und Arturo. Man merkt den beiden einfach an, dass die Chemie stimmt und man auf einer Wellenlänge liegt. Na ja, und den scheinbar so konservativen Professor mit den Hippies zu konfrontieren, sorgt auf jeden Fall für ein paar Lacher.
Apropos Hippies: Ein schönes Detail war für mich auch der Auftritt des erzkonservativen, republikanischen Bennishs. Jedenfalls finde ich es immer interessant, wenn Charaktere von
Earth Prime "um 180 Grad gedreht" auf anderen Welten auftauchen. Ich finde, dass vor allem anhand der gegensätzlichen Figuren deutlich zu erkennen ist, wie sehr sich eine Welt von der Heimat unterscheidet. Und wo wir gerade bei Bennish sind: Ich finde es immer noch merkwürdig, dass der Kerl im Verlauf der Staffel immer wieder als verkanntes Physik-Genie dargestellt wird, das erste Mal wohl in "Das Ende der Welt", als es um die Atombombe geht. Im Pilotfilm hatte ich den Eindruck, als ob Bennish eher als planloser Metal-Freak charakterisiert werden soll, der sich nicht wirklich um Physik schert. Ich habe da noch die Szene im Hörsaal in Erinnerung, in der der Professor irgendeine Bemerkung bzgl. U2 an ihn richtet und er daraufhin nur dämlich lacht.
Dann noch eine Frage zu den FBI-Leuten: Man sieht ja, dass in den beiden Welten die Rollen vertauscht sind. Auf
Earth Prime ist der Mann der Chef-Ermittler, auf der Hippie-Welt gibt die Frau den Ton an. Zum einen frage ich mich, was die Quintessenz dessen sein soll, und zum anderen kann ich mich auch nicht erinnern, dass dieser Handlungsstrang auf
Earth Prime noch mal aufgegriffen worden wäre. Hab ich das richtig in Erinnerung? Oder wurden diese FBI-Ermittlungen später noch mal thematisiert?
Ach ja, was mir auch sofort aufgefallen ist, war der Auftritt von
Barry Pepper als "Ober-Hippie".
Schon lustig, dass er mal in so einer kleinen Serie in einer unbedeutenden Nebenrolle mitgespielt hat. Grundsätzlich würde ich den Kerl schon als gestandenen Hollywood-Mimen bezeichnen, "The Green Mile" und "Der Soldat James Ryan" sind da nur zwei Beispiele aus seiner Filmografie. Das aber nur mal als keine Randnotiz.